Sind Sie selbst betroffen von sexualisierter Gewalt oder Grenzverletzungen im Bereich der Kirche oder Diakonie? Möglicherweise liegen die Taten schon einige Zeit oder vielleicht auch viele Jahre zurück? Sie möchten darüber sprechen und suchen ein vertrauliches Gegenüber für eine erste Orientierung?Dann wenden Sie sich an die landeskirchliche Ansprechstelle: Ansprechstelle für Betroffene
Oder an die Ansprechpersonen für St. Paulus im Dekanat Aschaffenburg:
Leitbild
Jeder Mensch ist nach Gottes Ebenbild geschaffen. Dies verleiht uns Menschen Würde – unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Identität, Behinderung oder ethnischer Herkunft. In unserer Kirchengemeinde achten wollen wir diese Würde achten. Wir übernehmen Verantwortung für den Schutz der uns anvertrauten Personen vor grenzüberschreitendem Verhalten und Übergriffen, vor physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt (Grenzüberschreitendes Verhalten, Belästigungen sowie (versuchte) Gewalt in jeglicher Form werden grundsätzlich nicht geduldet und sanktioniert.). Gewalt hat keinen Raum in unserer Gemeinde.
Wir wollen Menschen, ganz besonders Kindern und Jugendlichen, sichere Räume bieten, in denen sie Gottes Segen erfahren können. Wir wollen einen sicheren Rahmen schaffen, in dem Nähe, Gemeinschaft und geteilter Glaube erlebt werden können.
Wir wissen dabei um die Möglichkeit, dass da, wo Menschen einander begegnen, auch das Risiko für Verletzungen und Fehler besteht. Diese werden, wenn sie geschehen, nicht verschwiegen. Wo es zu Grenzüberschreitungen oder gar Übergriffen kommt, unterstützen wir aktiv den Umgang mit Beschwerden und Fehlern. Dabei orientieren wir uns an einer Kultur der Achtsamkeit.
In unserem Verhaltenskodex, den alle hauptberuflichen, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden unterschreiben, wird deutlich, wie dieses Leitbild in unserer täglichen Arbeit konkret wird.
Christlicher Glaube und sexualisierte Gewalt sind unvereinbar
Sexualisierte Gewalt – sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, sexuelle Belästigung und Grenzüberschreitungen kommen vor – leider auch in der Kirche. Mit dem christlichen Glauben ist das unvereinbar. Es widerspricht all dem, wofür wir als Kirche stehen. Nach christlichem Verständnis besitzt jeder Mensch die gleiche Würde, egal welches Geschlecht, welches Alter, welche Hautfarbe oder welch körperliche oder psychische Verfassung er hat. Menschen im Glauben und Leben zu stärken, Gemeinschaft und Vertrauen zu ermöglichen, das ist unser Ziel. Sexuelle Belästigung, Grenzverletzungen oder sexualisierte Gewalt sind dagegen entwürdigend. Sie sind Ausdruck von Selbstüberhöhung und Machtmissbrauch – sie verursachen Angst, Leid und Zerstörung.
Glaube nach Gewalterfahrungen. Eine ökumenische Initiative für Menschen mit Missbrauchserfahrungen: https://www.gottes-suche.de
Wir verurteilen sexualisierte Gewalt aufs Schärfste
Es beschämt uns, dass Menschen, die Gemeinschaft, Trost oder Orientierung bei uns gesucht haben, stattdessen ausgenutzt und erniedrigt wurden und sexualisierte Gewalt erfahren haben. Betroffene kämpfen mit den Folgen häufig ein Leben lang. Betroffene im kirchlichen Kontext haben durch ihre Erfahrung oft auch den Zugang zum Glauben als Kraftquelle verloren. Deshalb verurteilen wir sexualisierte Gewalt aufs Schärfste.
Kirche und Diakonie sollen sichere Orte sein
Wir können Vergangenes nicht ungeschehen oder einfach wiedergutmachen. Aber wir können und wollen aktiv Vergangenes aufarbeiten, Betroffene unterstützen und mit ihnen nach neuen gemeinsamen Wegen suchen. Kirche und Diakonie sollen sichere Orte sein. Schutz vor sexualisierter Gewalt geht uns alle an. Denn jeder Mensch hat ein Recht auf ein Leben in Würde und Achtung der körperlichen und geistlichen Selbstbestimmung. Dafür stehen wir als Kirche und dafür setzen wir uns aktiv ein.
Prävention und Schutzkonzept
Für uns ist es sehr wichtig, dass diese Haltung in unserem täglichen Handeln deutlich zum Ausdruck kommt. Aus diesem Grund arbeiten wir an einem Schutzkonzept in dem klare Leitlinien und präventive Maßnahmen beschrieben sind. So gehört es für uns dazu, dass sich alle unsere Mitarbeitenden an einen Verhaltenskodex halten, sich zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt schulen und wissen, wie sie bei einem Verdacht von sexualisierter Gewalt handeln sollen.
In der St. Paulusgemeinde gilt die Selbstverpflichtung der ELKB
Die Arbeit in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern lebt durch Beziehungen von Menschen miteinander und mit Gott. Unsere Arbeit mit allen Menschen, insbesondere mit Kinder, Jugendlichen und Schutzbefohlenen ist getragen von Respekt, Wertschätzung und Vertrauen. Diese Haltung findet Ausdruck im folgendem Verhaltenskodex:
Verhaltenskodex_Paulusgemeinde_ELKB_2024.pdf
Ansprechpartner_Paulusgemeinde.pdf
Weitere Anlaufstellen:
überörtlich: |
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https://www.hilfe-portal-missbrauch.de/hilfe-finden/ | |
Beauftragte der Polizei für Frauen und Kinder Beratung für Opfer von sexueller und häuslicher Gewalt Polizeipräsidium Unterfranken, Frau Weiß und Frau Holzmann Frankfurter Str. 79; 97082 Würzburg Tel.: 0931 / 457-1074 mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! http://www.polizei.bayern.de |
Wildwasser e.V. (vor allem Landkreis Main-Spessart, aber nach Verfügbarkeit auch alle anderen) Beratung für Mädchen und junge Frauen Theresienstr. 6-8; 97070 Würzburg Tel. 0931 – 13287 E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! https://www.wildwasserwuerzburg.de (mit Onlineberatung Mittwochs 14-16 Uhr) |
Stadt Aschaffenburg: |
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Beauftragte der Polizei für Frauen und Kinder Beratung für Opfer von sexueller und häuslicher Gewalt Kommissariat 1 Herr Rollmann Tel.: 06021 / 857-1716 Frau Ackermann Tel.: 06021 / 857-1719 |
Allgemeiner sozialer Beratungsdienst des Caritasverbandes Treibgasse 26 (Martinushaus); 63739 Aschaffenburg Tel.: 06021 / 39 22 20
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SEFRA (für Mädchen ab 16 Jahre und Frauen) Frohsinnstr. 19; 63739 Aschaffenburg Tel.: 06021 / 2 47 28 |
Deutscher Kinderschutzbund Beckerstr. 26; 63739 Aschaffenburg Tel. 06021 – 44 30 800 E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! |
Jugendamt der Stadt Aschaffenburg Dalbergstr. 15; 63739 Aschaffenburg Tel.: 06021 / 33 0 13 24 |
Sozialpsychiatrischer Dienst Aschaffenburg im Sozialzentrum "Am Rosensee" Siegfried-Rischar-Straße 2; 63743 Aschaffenburg Telefon: 06021 902-400 E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! |
Weisser Ring – Aschaffenburg (Stadt+Kreis) |